Tiere im Winter – Mecklenburgs Lieblinge
Wie verhalten sich unsere einheimischen Tiere im Winter? Wer schläft, wer verfällt in Starre und wen zieht es in den Süden? Für Kinder sind Tiere immer ein spannendes Thema – und auch die Erwachsenen können sich im Urlaub einmal Zeit zum Staunen über die heimische Tierwelt nehmen.
Winterschläfer und Sommergäste
Manche Tiere ziehen sich im Winter in einen Winterschlaf zurück, andere verbringen diese Monate in wärmeren Gebieten. Die kalte Jahreszeit im Winterschlaf verbringen etwa die Igel, die Fledermäuse, der Siebenschläfer und die Haselmaus – ganz in der Nähe vom Ferienpark Mirow.
Längere Ruhephasen im Winter gibt es auch bei den Eichhörnchen und Dachsen. Diese reduzieren allerdings ihre Köpertemperatur nicht und sind immer wieder einmal wach – etwa um die Schlafposition zu ändern oder Nahrung aufzunehmen. Eichhörnchen legen sich zudem Vorräte für den Winter an.
Nicht zu verwechseln mit Winterschlaf und Winterruhe ist die Winterstarre. Auf diese Weise überleben Schlangen, Eidechsen, Kröten, Frösche, Molche, Schnecken und manche Insekten die Frostperiode. Dabei verhindert natürliche Glukose das völlige Einfrieren der Körperflüssigkeiten.
Fischadler und Kraniche schließlich machen das, wovon viele Menschen träumen: Sie entfliehen der Kälte, überwintern in wärmeren Gefilden und legen auf dem Weg in die Winterquartiere beeindruckende Entfernungen zurück. Entsprechend freudig werden die Tiere im Winter bei der Rückkehr an die Mecklenburgische Seenplatte begrüßt, zeigen sie doch den Beginn der wärmeren Jahreszeit an. Die Wartezeit bis dahin können sich die daheimgebliebenen Menschen mit Wellness in Mecklenburg-Vorpommern versüßen.
Winterschlaf, Winterruhe und Winterstarre
Bei Tieren im Winterschlaf verlangsamt sich der Herzschlag deutlich und sie verfallen in einen schlafähnlichen Zustand. Das Herz eines Igels etwa schlägt dann nicht mehr 200 Mal in der Minute – sondern nur noch fünf Mal. Tiere im Winterschlaf sind außerdem dazu in der Lage, passend zur Kälte ihre Körpertemperatur herabzusetzen. Sie nähert sich in diesem Zustand 0 Grad Celsius an. Die Tiere sind kaum in der Lage, auf Reize von außen zu reagieren.
Auch in der Winterruhe verfallen die Tiere im Winter in einen lang andauernden Schlaf. Die Körpertemperatur sinkt im Gegensatz zum Winterschlaf aber nur leicht. Aus der Winterruhe können Tiere rasch erwachen, etwa wenn Gefahr droht. Sie können den Schlaf auch unterbrechen, um Futter aus dem Wintervorrat zu sich zu nehmen. Die Winterstarre hängt direkt mit den äußeren Temperaturen zusammen. Wechselwarme Tiere wie Insekten, Amphibien und Reptilien erstarren bei kalten Temperaturen. Sie wachen erst wieder auf, wenn es wärmer wird.
Viele einheimische Vögel können im Herbst und Winter gefüttert werden. Körner eignen sich dabei vor allem für Körnerfresser wie Finken, Meisen und Sperlinge. Weichfutterfresser wie Amseln, Drosseln, Stare und Rotkehlchen haben zierlichere Schnäbel und bevorzugen daher getrocknete Beeren oder Haferflocken.
Rehe, Hasen und andere Tiere im Winter
Viele Tiere bleiben natürlich im Land und sind auch bei Kälte im Winter aktiv:
- Rehe
- Hirsche und Rotwild
- Wildschweine
- Füchse
- Hasen und Kaninchen
Die Rehe verbringen den Winter in der Regel an geschützten Stellen, an denen sie ausreichend Nahrung finden können, ohne sich viel bewegen zu müssen. Wegen des höheren Energiebedarfs verbringen sie mehr Zeit als im Sommer mit Äsen und Wiederkäuen. Wildschweine und Füchse müssen im Winter mehr Zeit mit der Futtersuche verbringen und trauen sich daher eher in die Nähe menschlicher Siedlungen.
Seit zehn Jahren im Land – der Wolf
Wölfe gibt es in Mecklenburg-Vorpommern bereits seit etwa zehn Jahren. Man bekommt sie aber kaum zu Gesicht und es besteht Verwechslungsgefahr mit Hunden. Sicherste Kennzeichen sind helle Wangen und Flecken über den Augen. Die Gefahr für Nutztiere durch Wölfe wird gelegentlich hochgespielt – tatsächlich ernähren sie sich zu mehr als 99 Prozent von Wildtieren wie Rehen, Wildschweinen, Hasen und anderen Kleintieren.
Im Winter muss der Wolf, um an ausreichend Beute zu kommen, ein größeres Revier ablaufen. Wenn das Nahrungsangebot knapp wird, kommt für den Wolf auch einmal ein Eichhörnchen oder ein Igel in Frage. Umgekehrt sind in der kalten Jahreszeit auch die großen Beutetiere geschwächt und somit leichter zu erlegen.
Neuerdings wieder da – der Elch
Seit einigen Jahren werden in Mecklenburg-Vorpommern auch immer wieder Elche gesichtet. Die Tiere kommen zumeist aus Polen herüber und schwimmen dabei durch die Oder. Gut möglich, dass sich die weltgrößte Hirschart auch wieder dauerhaft in Mecklenburg-Vorpommern ansiedelt, in Brandenburg jedenfalls gibt es schon wieder ein ganzes Rudel. Damit kehrt eine weitere, hier längst ausgestorbene Tierart zurück – der letzte Elch in Deutschland war 1746 in Sachsen erlegt worden.
Mit der kalten Jahreszeit kommen Elche gut klar, durch ihr langes Winterfell können sie sogar direkt im Schnee schlafen. Tagsüber durchstreifen sie auf der Suche nach Futter weite Gebiete. Da oft nicht genug zu finden ist, fressen sie sich im Herbst einen Vorrat an und verlieren im Winter bis zu 20 Prozent ihres Gewichtes.[/vc_column_text][vc_single_image image=“1206″ img_size=“full“][vc_column_text]
Tiere im Winter erleben
Viele Tiere, vor allem so seltene Arten wie Elche und Wölfe, bekommt man in freier Wildbahn nur mit sehr viel Glück einmal zu Gesicht. Andere verschwinden durch Winterschlaf, Winterruhe oder Winterstarre von der Bildfläche. Glück haben kann, wer sich beim Spaziergang durch den Wald ruhig verhält – dann sind Begegnungen mit Fuchs und Hase durchaus möglich.
Ansonsten können die Kinder erraten, welche Tiere im Winter welche Spuren im Schnee hinterlassen haben. Und wenn sie partout keine einheimischen Tiere entdecken: Im nahe gelegenen Tiergarten Neustrelitz können sie diese wunderbar beobachten.
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