Wenn ein großer See wie die Müritz gefriert, sollte man nicht gedankenlos aufs Eis steigen. Erst wenn die Eisschicht über den gesamten See verteilt dick genug ist, kann man ihn gefahrlos betreten. Wir erklären Ihnen, worauf Sie achten müssen.
Wenn ein großer See wie die Müritz gefriert, sollte man nicht gedankenlos aufs Eis steigen. Erst wenn die Eisschicht über den gesamten See verteilt dick genug ist, kann man ihn gefahrlos betreten. Wir erklären Ihnen, worauf Sie achten müssen.
Vom federleichten Dahingleiten auf den Schlittschuhen im Winter bis zum feucht-fröhlichen Bad im Sommer – über das ganze Jahr verteilt kann man auf und in Seen wie der Müritz viel Spaß haben. Doch wie bei allen Gewässern sollten bei allem Vergnügen auch immer gewisse Regeln beachtet werden, da es sonst schnell gefährlich werden kann. Im Sommer etwa darf bei Gewitter nicht gebadet werden und Nichtschwimmer sollten sich nicht zu weit ins Wasser trauen.
Im Winter ist die große Frage: Ab wann trägt das Eis? In diesem Winter 2017 ist der größte Binnensee Deutschlands wieder einmal in Teilen zugefroren. Die Eisdecke beträgt zwischen 5 und 15 Zentimetern – ungleich verteilt über den gesamten See. Für die Bewohner eines Ferienhauses an der Müritz ist durch die unterschiedliche Dicke des Eises die Tragfähigkeit auf dem See besonders schwer einzuschätzen. Die Wasserschutzpolizei in Waren überprüft deshalb regelmäßig markante Stellen, besonders an denen Kinder Zugang zum See haben könnten. Schlittschuhfahrer haben sich 2017 eher auf den kleineren Seen in der Umgebung getummelt.
Erst ab einer bestimmten, durchgehenden Eisdicke kann man gefahrlos einen zugefrorenen See betreten. Für stehende Gewässer wie die Müritz sind folgende Eisdicken als Minimum zu betrachten:
Trotz der hohen Sicherheitsvorkehrungen gilt auch bei der dicksten Eisschicht: Betreten erfolgt auf eigene Gefahr. Wie Gäste des Ferienpark Müritz mit Blick auf unseren See erleben konnten, ist die Eisdecke nicht auf der ganzen Müritz gleich – die Freigabe des gesamten Sees müssten Sie also abwarten. Und auch dann heißt es aufmerksam zu bleiben: Wenn Sie ein auffälliges Knacken oder Knirschen hören, sollten Sie das Eis schnell verlassen.
Zur eigenen Sicherheit sollten Sie das Eis auch nie allein betreten, sondern immer mindestens eine Begleitperson dabei haben. Falls man einbrechen sollte, ist es überaus schwierig, sich selbst aus dem eiskalten Wasser zu befreien. Der Körper ist rasch unterkühlt und die Glieder erstarren. Informieren Sie sich deshalb unbedingt vorher, ob die Eisschicht dick genug ist und offiziell betreten werden darf.
Trotz aller getroffenen Vorsichtsmaßnahmen kann es doch einmal zum Einbruch ins Eis kommen. Im kalten Wasser erhöhen sich augenblicklich die Atmung und die Anzahl der Herzschläge. Trotz dieser Alarmzeichen des Körpers ist es wichtig, ruhig zu bleiben und nicht in Panik zu verfallen. Machen Sie keine hektischen Schwimmbewegungen, sondern versuchen Sie mit kräftigen Zügen zurück aufs Eis zu gelangen.
Für Helfer gilt der Grundsatz: Nicht zu nah auf den Unfallort zugehen und so riskieren, selbst einzubrechen. Lieber mit einer langen Stange, einem Ast oder einem umgedrehten Schlitten versuchen, den Betroffenen zu erreichen. Ist derjenige gerettet, muss trotzdem so schnell wie möglich der Notarzt verständigt werden. Eine Unterkühlung ist auch nach der Rettung noch lebensgefährlich. Der Gerettete sollte bis zum Eintreffen des Notarztes mit Decken und trockener Kleidung aufgewärmt werden.
Angeraten wird auf alle Fälle, sich auf das Urteil der Experten zu verlassen. Kein Laie kann anhand der Farbe des Eises, Blasen unter dem Eis oder „ein paar Mal mit dem Fuß auf dem Eis stampfen“ beurteilen, ob das Eis ihn halten wird. Erst wenn die Eisfläche freigegeben ist, kann der Spaß beginnen:
Einige haben sich sogar zum Eisangeln an der Mecklenburgischen Seenplatte versammelt. Mit der richtigen Ausrüstung und dick eingepackt ist es eine gelungene Abwechslung zum sommerlichen Angeln an der Müritz.