„Die Nachbarschaft des Hafendorfs mit Wassersportangeboten und entsprechender maritimer Infrastruktur machten private Investitionen für die Limburggruppe und die Hauskäufer ebenso attraktiv wie die nicht unerheblichen Vorleistungen durch die öffentliche Hand mit einem fertigen Bebauungsplan, den Ausbau des Stichkanals und dem Bau neuer Straßen.“
– Dr. C.O. Limburg –
(Geschäftsführer Ferienpark Mirow)
Das Vorhaben war also gesteckt: Hier sollte ein Ferienpark wie in Mirow entstehen. Ebenfalls mit dem Konzept „alles aus einer Hand“ – Wer will, kann ein Ferienhaus kaufen und vermieten, die komplette Verwaltung läuft aber über den Park. Es folgen Höhen und Tiefen, die das Vorhaben manchmal fast zum Erliegen bringen. Der Bau des Müritzturms wurde wegen Lichtverschmutzung als Gefahrenquelle für Vögel gesehen, er konnte nach einigem Hin und Her aber errichtet werden. Heute ist der Ferienpark Müritz ein beliebter touristischer Anlaufpunkt an der Süd-Müritz.
„Hafendorf und Ferienpark sind jetzt ein Ort geworden, wo luxuriöse Immobilien mit allen Annehmlichkeiten heutigen Lebens auf Gäste warten, die sich in traumhafter Natur entspannen oder sich dort aktiv sportlich betätigen wollen.“
– Dr. C.O. Limburg –
(Geschäftsführer Ferienpark Mirow)
Badeurlaub ohne Baden?
Der Strandabschnitt ist durchsetzt mit Stahl und Beton aus seiner Vorgeschichte. Eine kleine Naturbadebucht kann jedoch genutzt werden. Hier wird schon seit den 20er Jahren das kühle Nass der Müritz von Fliegern, Wehrmachtsangehörigen und Werftmitarbeitern genossen. Nach der Wende entsteht direkt im Anschluss ein Naturschutzgebiet, das laut Karte auch den Badestrand mit einschließt. 2007 errichtet die Landesforstbehörde daher einen 2 Meter hohen Doppelzaun mit Stacheldraht. Es ist warm und die Parkgäste stehen vor einem Zaun. Der Seezugang ist unmöglich. Geistesgegenwärtig nimmt der damalige Bürgermeister Rechlins eine Drahtschere in die Hand und schneidet ein Loch in den Zaun. Später zahlt er eine Geldbuße, mit der er laut eigenen Aussagen „gut leben“ kann. Im Sommer 2007 ist er der Held aller Badegäste. Später werden Stahl und Beton vom großen Strand geräumt, so dass Baden jetzt wieder ohne Probleme möglich ist.
Viele Hindernisse – und dennoch blüht das Feriendorf Müritz auf. Der heutige Bürgermeister blickt ebenfalls gerne nach vorne:
„Da Stillstand Rückschritt ist, hoffen wir auf eine weitere Aufwärtsentwicklung des Hafendorfes Müritz mit weiteren Beherbergungskapazitäten, saisonverlängernden Einrichtungen und einem Restaurant mit Seeblick. Gute Chancen könnten sich dazu im Rahmen der Konversion bei Schließung des Bundeswehrdepots ab 2018 bieten.“
– Olaf Bauer –
(ehem. Bürgermeister der Gemeinde Rechlin)